Nichtmedikamentöse Massnahmen
- Salzrestriktion steigert die Wirksamkeit vieler Antihypertensiva
- Bei Adipositas zu Gewichtsreduktion motivieren
- Regelmässig sportliche Aktivitäten
Antihypertensive Therapie im Stadium G3
1. Stufe
- ACE-Hemmer und AT-II-Antagonisten (= RAAS-Blocker) sind Medikamente der 1. Wahl, insbesondere bei Diabetes mellitus und/oder Proteinurie – mit und ohne Ödeme. Die beiden Substanzklassen dürfen nicht kombiniert werden!
2. Stufe
Zu obigen Medikamenten hinzufügen
- 1. Wahl: Thiazide oder „Thiazid-ähnliche“ Substanzen (z. B. Hydrochorothiazid, Chlorthalidon, Indapamid)
- 2. Wahl bzw. bei CKD Stadium G4–5 oder starken Ödemen: Schleifendiuretika (bevorzugt Torasemid)
3. Stufe
Zu obigen Medikamenten hinzufügen
- Ca-Antagonist (Nifedipin, Amlodipin, Lecarnidipin sind sog. Dihydropyridine)
4. Stufe
- Betablocker zu obigen Medikamenten hinzufügen. Diese können allerdings bei St. n. Herzinfarkt oder bei Herzinsuffizienz schon früher indiziert sein. Falls Betablocker kontraindiziert oder nicht vertragen werden –> ggfls. Alphablocker einsetzen
Antihypertensive Therapie im Stadium G4
- In Absprache mit Nephrologen
- Einschleichend dosieren, Hypotonie vermeiden
- Ersatz des Thiazids durch ein Schleifendiuretikum oder in Kombination mit diesem
- RAAS-Blocker sollen wenn immer möglich nicht abgesetzt werden – nur in Absprache mit dem Nephrologen
- Erlaubte Medikamente: Ca-Antagonist, z. B. Amlodipin, Betablocker, Doxazosin (Alpha-blocker), Clonidin (Catapresan). Minoxidil: Nur in Kombination mit Schleifendiuretika und Betablocker
Einsatz von Diuretika – Therapieempfehlungen
- Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika (HCT, Indapamid, Chlorthalidon, Metolazon) wirken auch bei eGFR von < 30 ml/min (Stadium G4–G5). Wie bei Schleifendiuretika nimmt die Wirksamkeit mit sinkender GFR jedoch ab, sodass eine Kombination mit Schleifendiuretika sinnvoll ist
- Schleifendiuretika (Torasemid, Furosemid) sind ab eGFR < 30 ml/min (Stadium G4–G5) oft sinnvoll, bei Hypertonie, Herzinsuffizienz oder Ödemen schon früher. Start Torasemid 20 mg, Kontrollen nach 7 Tagen; maximale Torasemid-Dosis: 200 mg/d
- Die kombinierte Therapie mit Thiaziden und Schleifendiuretika ist potenter als die Monosubstanzen allein. Sinnvoll auch bei GFR < 30 ml/min und ev. hilfreich bei Hyperkaliämie
- Aldosteronantagonisten (z. B. Spironolacton) möglich, aber gefährlich, v. a. bei einer Dosis
> 25 mg tgl.