- Richtet sich nach dem Leidensdruck und dem Grad des Hämorrhoidalleidens
- Bei persistierenden/rezidivierenden Beschwerden –> Koloproktoskopie
- Wichtigste Massnahme ist die Stuhlregulation
- Obstipation: Ballaststoffe, Trockenobst, Mucilar®, Movicol®
- Diarrhö: Banane, Leinsamen, Mucilar®
Beachte: DD wie Laktoseintoleranz, Fruktoseüberkonsum (Früchte, Säfte, Smothies, Zuckerersatzstoffe), chronisch entzündliche Darmerkrankung bedenken!
- Bei a- oder oligosymptomatischen Hämorrhoiden muss nicht auf eine interventionelle Behandlung gedrängt werden.
Grad I
- O. g. Basismassnahmen
- Kurzfristig können ev. Suppositorien entzündliche Symptome lindern
- Scheriproct®, Faktu® (auch in SS nicht kontraindiziert)
Grad II
- Gummibandligatur: Therapie der Wahl, falls konservative Massnahmen nicht ausreichen und Hämorrhoiden nicht zirkulär; längerfristig chirurgischen Verfahren unterlegen!
- Alternative Verfahren: Sklerosierung der Hämorrhoiden oder zuführender Hämorrhoidalarterien, Infrarotkoagulation
Grad III
- Chirurgische Therapieverfahren zeigen beste Langzeiterfolge und akzeptable Komplikationsraten
- Segmentärer Hämorrhoidalvorfall: Hämorrhoidektomie (nach Milligan-Morgan und Ferguson)
- Zirkuläre Hämorrhoiden: Stapler-Hämorrhoidopexie (nach Longo)
Grad IV
- Bei akuter Thrombosierung oder Inkarzeration (beides sehr selten!) –> lokale konservative Therapie mit Antiphlogistika und Analgetika (Restitutio i. d. R. innert wenigen Wochen)
- Bei sehr schmerzhafter inkarzerierter Hämorrhoide kann unverzüglich in Lokalanästhesie oder Allgemeinnarkose reponiert werden
- Operative Entfernung des Hämorrhoidalgewebes möglichst nicht im akuten Zustand
- DD: Ödematöse Mariske, partieller Schleimhautprolaps, Perianalvenenthrombose
Hämorrhoiden während der Schwangerschaft
- Chirurgische Behandlung ist kontraindiziert
- Spontanen Verlauf nach der Entbindung abwarten!
- Therapie: Lindernde Massnahmen (Suppositorien, Stuhlregulation)